17.10.2011 |
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Akausale, sinnfreie Information des Universums |
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Radioteleskop Relaunch 2003 (RT03) Kunst vs Web 3.0 - eine Frage und mehrere Antworten rund um die Auswirkung eines semantischen Informationsnetzes
Die Frage:
Gibt es eine Beziehung zwischen der Wirtschaft- und Finanzkrise und der Entwicklung der Informaionstechnologien?
Wir stecken
alle nicht nur in Wirtschafts- und Finanzkrisen
sondern auch in einer
Sinnkrise. Sinn hat viel mit Information zu tun. Wir
sollten nochmal über Information und die Technik nachdenken mit
der wir die Information maschinell
verarbeiten wollen. Von der klassischen
Informationstheorie ausgehend sollten wir nicht nur den Unterschied
zwischen Situationen oder Dingen als Information betrachten sondern auch mal die
Frage stellen ob es möglicherweise verschiedene Klassen von
Informationen gibt die nicht kompatibel sind.
Ein Blick in die Natur zeigt uns sofort die
Welt der Träume, in
der die Information unseres Alltags eine andere
Bedeutung bekommt.
Nehmen wir
mal an es gibt mehreren Arten von Informationen.
Information im herkömmlichen Sinn, wie sie Shannon, Plank,
usw definiert haben und einer für unsere
Alltag, sinnfreie,
akausale Information. Um diese sinnfreie Information
aber näher betrachten
zu können müssen wir eine Hilfskonstruktion aus
unseren Alltag verwenden. Ein Mittel dazu wäre die Kunst, Vor allem die Medien und
Netzkunst könnte uns hier nützlich sein. Diese beschäftigte sich mit
der Information seit die Heimcomputer für KünstlerInnen erschwinglich
wurden. In diesem Sinn arbeiten KünstlerInnen und ErfinderInnen mit
der Informationstechnolgie seit Anfang der 80iger Jahre, anfangs war es
im klassischen Kunstkontext. Im Kontext zu den neuen Medien zeigte sich
damals ein möglichst hoher Anteil an Interaktivität, Interdisziplinarität und
das Bestreben das Kunstwerk möglichst dezentral zu gestalten. Mit dem
Aufkommen des Internets und seiner Layertechnologie Mitte der 90iger
Jahre wurde dann alles anders. Die
Forderung der Medienkunst wurde scheinbar mit dem
Internet eingelöst, und es entstand der Begriff "Netzkunst" über eine
neue Definition des Urheberrechts unter der GNU - Public Licence.
Mit diesem neuen Informationstechnologien wurde alles mit
allem vernetzt. Die Information war nicht mehr an einem Ort oder in einem
Medium alleine zu finden. Man konsumierte sie auch nur mehr nach Bedarf. Es
entstand eine Trennung von den Pushmedien zu den
Pullmedien. Die neuen
Pullmedien(Internet) lösten die Pushmedien (Rundfunkstationen) bei der
Informationsbeschaffung ab. Die Information war nun in
voranschreitender Quantität jederzeit vefügbar, daraus resultierte ein Rezipient der
gleichzeitig Akteur ist. Ein Rezipient wurde im Zeitalter der
Pushmedien über die allgemeine gültige
Informationen informiert. Der/Die AkteurIn bei dem
Pullmedien hatte es
schon schwerer, er konnte das nicht mehr, da
sich sich die Informationen
mit jeder Anfrage änderten und mehr wurden. Durch
diese mangelnde Urteilsfähigkeit wurde der Intellekts
des Individuums vermindert. Falls es nun
rund um den Begriff des Internets wirklich zu
einem Paragigmenwechsel kam, bei dem der
einzelnen Menschen der Information untergeordnet wurden, brauchen
wir neue Möglichkeiten uns in die Entwicklung der Information wieder
einzubringen. Es könnte
über eine andere, neue Art der Information
funktionieren. Eine Information die im Kontext des
Netzes eine scheinbar frei von Sinn ist. Ich rede von
der Welt der Träume und der Welt der Kunst. Der Mensch
benötigt zum überleben schon immer beide
Informationsverarbeitungsmechanismen. Man könnte das
Erkennen der Notwendigkeit einer sinnfreien
Information auch als Vorsprung betrachten, und als
neue Chance nutzen. Denn so wie es aussieht sind wir
bereits in die Abhängigkeit von der Shannonschen
Informationsdefinition geraten. Die
Traumwelten, haben klare Grenzen, und diese können
nicht so leicht überschritten werden. Über die Kunst
könnte aber eine Schnittstelle geschaffen werden. Vor allem dem Bereich der frühen Medienkunst
kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Den in diesem Zeitabschnitt wurde
teilweise mit der Technologie selber und nicht nur mit
der Oberfläche der Technologie gearbeitet. Eine Arbeit
mit Technologien in einem sinnfreien Kontext ist heute
fast unvorstellbar. KünstlerInnen
aller
Genres konnten über genormte Schnittstellen die
digitalen Medien nutzen. Das Internet wurde
genutzt um die Werke der Künstler zu vermitteln. Aber jene
Personen, die zum Zeitpunkt der Einführung mit den Technologien
gearbeitet haben, hatten ein Problem. Die
klassische MedienkünstlerIn (und ErfinderIn),
die auf ihren eigenen Systemen arbeiteten verschwanden. Die
einzigartigen und unabhängigen Kunstwerke, waren plötzlich überholt und die
Positionierung war unklar. Die Utopien der achtziger Jahre waren
eingelöst. Ein interaktives, interdisziplinäres und verteiltes
Informationsnetzwerk war plötzlich vorhanden.
Man musste
sich auf neue Spielregeln einlassen. Über verschiedene
technologische Layer konnte man sich diesem Konstrukt
nähern. Ohne Layertechnologie ging nichts
mehr. Die klassische Medienkunst die
sich in den 80igern mit Informationstechnologie
beschäftigte arbeitete immer nur mit dem
ersten Layer. Alle Programme und Bemühungen der 80iger Jahren waren dadurch
sehr fehleranfällig. Aber mit dem globalen Netz war das Ding nun da und das keine Fehler
mehr. Eines der letzten klassischen Medienkunstwerke im alten
Kunst-Kontext war von Wolfgang Staehle, Helmut Mark, Max Kossatz u.v.a. ...
und hatte den Namen Das Ding - The Thing.net. Ein
weiteres Netzkunstwerk in Österreich war die
Elektronische Galerie von Kunstlabor (Oskar Obereder -
spaeter Silverserver, FE Rakuschan -
Medienkunsttheoretiker und Max Kossatz - Kunst und
Technik, und Franz Xaver ). Für viele
KünstlerInnen stimmte aber etwas im Verhältnis
zwischen den Medien, Netz-, Informations- und dem Kunstkontext
nicht.
Aber in in
der Welt der Layer und der "Computerprogrammierung" ist dafür kein Platz
mehr. Sinnfrei bedeuten nicht das es sich um sinnlose Dinge geht, die
Information ist einfach nicht mit herkömmlichen Mitteln zu bewerten. Kunst war
und ist aus diesem Grund für die Menschen notwendig und ein wichtiger
Gegenpol zum Alltag. Daher sehe ich nicht das Problem in der Kunst sondern im
Umgang mit Information und Kunst. Es scheint als ob die semantische
Inormationstechnologie mit dem WEB3.0. zu viel Neg Entropie(scheinbare
Ordnung) in unserer Welt bringt, und eine Kunst nicht bewerten kann. Über
zuwenig dieser sinnfreien Information könnte eine
Paritätsverletzung entstehen. Mit zuviel Logik und
kalkulierbarem
Ratio entsteht ein Ungleichgewicht der Information. In
der Theorie der
Information(im Sinn Shannon) ist das Gegenteil der
Information die Redundanz. Das bedeutet: nur die Differenz
zwischen Dingen ist Information. Diese Definition gilt in der
naturwissenschaftliche Welt ist aber für die Kunst zu
simpel. Denn Kunst beschaeftigt sich auch mit
sinnfreier Information. Blicken wir auf die Natur. Die
Evulotion zeigt Alternativen um Informationen zu
verstehen und zu verarbeiten. Es gibt Träume,
Drogen und Musik. Also
Informationen die frei von Sinn ist, wird
unabdingbar für unser Leben. Es ist an der Zeit, mehr Freiheit und
Utopien in diesem blöden klassischen Fachbegriff der Information zu bringen. Die
Natur zeigt uns zwar einen Weg, dieser ist im Moment aber unvereinbar
mit unserer technologischen Entwicklung. Wenn wir uns hier
weiterentwickeln wollen brauchen wir mehr
Forschung in eine komplett entgegengesetzte
Richtung. Wir müssen lernen in der Technologie mit Kunst umzugehen. Wir
brauchen mehr Punk, Spontanität und die Möglichkeit sinfreie Information zu
erzeugen. Es ist nicht leicht, über naturwissenschftlichen Resourcen
sinnfreie Information zu erzeugen. In unserer Lösung (RT03) verwenden
wir ein Radioteleskop. Mit diesem Gerät können wir nahe an den Grenzen
des Kosmos arbeiten. Die Grenze des Kosmos ist auch die Grenze unserer
Realität, und das gibt uns den nötigen Spielraum den die Kunst braucht.
Allein in einem geschlossenen System (unsere
Realität) zu arbeiten, macht keinen Sinn. In diesem System wirst Du kein
sinnfreies Signal (Zufalls-) Signal finden. Alles hängt mit allem zusammen und
ist in Abhängigkeit. Aus diesem Grund müssen an den Rand unserer Wirklichkeit
gehen, um dort an den Grenzen unseres Systems die Signale zu
empfangen. Wir verlassen dort auch unsere gewohnte Welt der Naturwissenschaft
und können dort mehrere Arten von Information erzeugen. Nur eine
Information im klassischen Verständnis zusammen mit einer Information frei von Sinn
oder mit der Informationen der Kunst kann uns zu weiter bringen. In
unserer Informationstechnologie müssen wir künstlich träumen lernen. Um dies
zu erreichen könnten wir die Kunst nutzen. Die Zukunft In der Forschung gibt es leider noch keinen Bereich der sich mit sinnfreier Information beschäftigt. Dies wäre wichtig um Fragen der Zukunft zu stellen. Als Beispiel könnten wir den Beruf der InformationstechnikerIn in der Zukunft betrachten. Der Schlaf, abstrakte Malerei oder Musik ist im Moment ein Teil der Freizeit und nicht Teil der Arbeit. Aber nachdem das letzten Geheimnis der Natur digital und semantisch erfasst wurde, hält die negative Entropie diese unsere Welt fest im Würgegriff. Information frei von Sinn wird sehr kostbar werden oder verboten sein. Um den Informationbegriff erweitern zu können wird einer der nächsten grossen Meilensteine in der Computerprogrammierung wird die Kunst werden. Informationen,
frei
von Sinn werden in Zukunft nicht nur in
unserer Freizeit anzutreffen sein, sondern
auch ein wichtiger Teil unserer Arbeit.
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